Die Hauptstadt der Provinz Zhenjiang, Hangzhou, ist in ganz China bekannt, wegen des Westsees (Xihu), einer idyllischen Landschaft inmitten einer idyllischen Natur. Schon Marco Polo bezeichnete Hangzhou als die schönste Stadt der Welt. Der malerische See, kunstvoll angelegte Gärten sowie Berge mit Quellen und Bächen locken seit Jahrhunderten Gelehrte und Künstler an, die die herrliche Umgebung in Worten und Gemälden festhalten. Auch ich war von der prächtigen Natur und der Pfingstrosengärten beeindruckt.


 

Etwa 6 km südwestlich des Sees liegen die Dörfer Shifeng (Löwengipfel), Longjing (Drachenbrunnen), Meijiawu (Pflaumenblüte) und Hu Pao (Tigersprung), welche für seinen Longjing Tee bekannt sind, der auf den umliegenden Hügeln geerntet wird.

Abhängig davon woher der Xihu Long Jing stammt unterscheidet man zwischen:

Shifeng Long Jing, der aus den Dörfern Shifeng (Löwengipfel) und Lungjing (Drachenbrunnen) stammt. Die Farbe der Blätter soll grün-gelb sein. Sein Aroma ist lieblich und langanhaltend. Die typische Note nach gerösteten Maronen darf nicht zu aufdringlich sein. Diese Long Jing Klasse wird immer noch als „crème de la crème“ zwischen den Tee-Connoisseurs geschätzt.
Meijiawu Long Jing stammt aus den Gipfel rund um Meijiawu. Das Aroma und der Geschmack sind etwas flacher und einfacher, als bei Shifeng Long Jing.
Long-Klasse stammt aus Hupao, Shuanfeng, Jinshagang, Maojiapu, Jiulisong und Liuheta.

Abhängig vom Pflückgut werden folgende Grade unterschieden:

„Lotus heart“ besteht nur aus den Teeknospen: feinster Teegrad überhaupt.
„Flagged spear“ (Qiqiang) beinhaltet Teeknospe und ein kleines Teeblatt.
„Sparrow’s Tongue“(Queshe) besteht aus der Teeknospe und zwei Teeblättern.

 

 

Abhängig von der Pflückzeit wird die beste Longjing Qualität im Frühjahr gepflückt, Ende März bis Anfang April vor dem Qing Ming Festival.

Es ist sehr schwer einen echten Xihu Long Jing in Europa zu finden. Die meisten Long Jing Tees kommen aus anderen chinesischen Provinzen, wie Zhejian, Fujian oder auch Yunnan. Auch in China sind die höchsten Grade von  Xihu Long Jing sehr selten und kostbar. Dies spiegelt sich natürlich am Wohlstand der Teebauern wieder.

Bei meinem Spaziergang durch die engen Straßen der Long Jing Dörfer fiel mir sofort auf, wie gut die Häuser der Teebauern im Vergleich zu den anderen Teeanbaugebieten, wie z.B. Anxi, sind. Auch wird meist nicht mehr von den Teebauern selbst gepflückt, es werden hierfür zahlreiche Wanderarbeiter eingestellt.