In alter Zeit nannte man die Insel Rajarata, „Land der Könige“. Arabische Seefahrer und Entdecker nannten sie Serendib, den Chinesen war die Insel bekannt als Si Lan. Für Marco Polo, war sie schlicht „die beste Insel der Welt“, wie er 1293 begeistert notierte. Die portugiesischen Eroberer nannten sie Celao, die Holländer Zeilan, woraus die englischen Kolonialherren endlich Ceylon machten. Die Singhalesen aber nennen die Insel seit der Zeit ihrer Königreiche Sri Lanka, „Strahlend-schönes königliches Land“.

In der Teewelt ist die Insel immer noch unter dem Nahmen Ceylon bekannt. Die Teetradition ist übrigens noch gar nicht so alt hier und seinen Ruf als Teeland verdankt die Insel zwei Engländern:  James Taylor und Thomas Lipton. Bis 1870 war die Insel als zweitgrößter Kaffeeproduzent ein ernsthafter Konkurrent für Brasilien. Damals machte den englischen Kaffeehändlern zunächst die Kaffeeratte und bald darauf auch der für jede Kaffeepflanze tödliche Rostpilz zu schaffen. Vielleicht hätte sich Ceylon niemals zur Tee-Insel entwickelt, wäre da nicht ein Schotte, ein gewisser James Taylor, aufgetaucht. Für den 32-jährigen schottischen Emigranten, der als junger Mann in Indien Teeplantagen besucht hatte, war die Kaffeekrise die Chance seines Lebens. 1866 setzte er als erster Teepflanzen auf der zerstörten Kaffeeplantage Loolecondera. Mit viel Geduld und Zähigkeit experimentierte er jahrelang mit Teehybriden aus Kalkutta. Als seine Erträge immer besser wurden und der kräftige, vollmundige Tee großen Anklang fand, kehrten auch die fleißigen Farmer wieder in Scharen zurück.

Taylor entwickelte auch die ersten Maschinen zum Rollen der Teeblätter und eröffnete die erste Teefabrik. Doch Tee war damals in England sündteuer. Daran witterte Thomas Lipton, der auf einer Urlaubsreise nach Australien in Ceylon Station machte, eine Chance. Als Lebensmittelhändler brachte er es auf über 300 Filialen im ganzen Land. Doch weltberühmt wurde er erst, als er in den Teehandel einstieg, der zu jener Zeit ausschließlich über Großhändler importiert und lose und ohne Verpackung verkauft wurde. Auf Ceylon kaufte Lipton bald eine Reihe pleitegegangener Kaffeeplantagen zu einem Spottpreis und ließ dort Tee anpflanzen, den er ohne Zwischenhandel in England weit unter den üblichen Preisen anbot.

Doch damit ist nicht genug: Lipton bot seinen Ceylon-Tee erstmals in bunten, verlockenden Packungen an. Er erfand auch gleich einen Werbespruch für sein Produkt: „Straight from the tea gardens to the tea-pot!“