Ein Stück tropisches Asien, das Xishuangbanna genannt wird, liegt im tiefen Süden Yunnans zwischen Laos und Burma. Das klangvolle Name hat leider eine sehr einfache Bedeutung: „Zwölf Verwaltungseinheiten“. Was der Name nicht hält, macht die Natur wett. Die immergrüne Gegend ist noch Heimat einiger weniger wilder Tiere, die anderswo ausgestorben sind: Elefanten, Tiger,  Leoparden oder  Pythonschlangen. In den Wäldern findet man wertvolle Edelhölzer wie Mahagoni, Kampfer, Sandelholz.

Leider, wie auch überall auf der Welt, hält die Natur dem unternehmerischen Geist der Menschen nicht stand. Etwa 1.500 km haben wir bereits in der ersten Woche mit dem Auto zurückgelegt: Yiwu, Youle, Nannuo Shan… Unterwegs nicht zu übersehen waren riesige Waldflächen, die sehr geordnet und gleich wirkten: Kautschuk-Plantagen.

Kautschuk Landschaft

Xishuangbanna wird immer weiter abgeholzt, um wirtschaftlich profitableren Kautschuk-Plantagen Platz zu machen.

Nach einem Bericht der Zeitung Business Herald als Folge dieser Entwicklung ist die Waldfläche in dieser Region auf weniger als die Hälfte geschrumpft. Aber nicht nur das Abholzen ist das größte Problem: Großflächige Kautschuk-Monokulturen bedrohen die Artenvielfalt und beeinflussen direkt die Lebensqualität der Menschen. Der Wald kann seiner Funktion in Klimaregulation und Wasserspeicherung nur noch eingeschränkt nachkommen. Hierzu kommt Bodenerosion und eine ausgelaugte Landschaft.

Viele Betriebe haben in den Gummi-Wäldern noch zusätzlich Tee-Sträucher gepflanzt, um den doppelten Profit aus der Fläche zu schlagen. Meine chinesischen Teefreunde schüttelten nur den Kopf, als wir die riesigen Gummi-Tee Wälder passierten. Denn die Gummibäume sind sehr anfällig für Pilzbefall. In Massen gepflanzt entziehen sie riesige Menge an Nährstoffen dem Boden, die auf Grund von Monokultur nur durch intensive Mineraldüngung ersetzt werden kann. Den Pu Erh aus diesen Wäldern werde ich nicht verkosten wollen.

Gummibaum und der Tee

Aber nicht nur der Gummi-Baum ist der große Feind von alten Teebäumen, die seit Jahrtausenden den in Regenwälder Xishuangbanna gedeihen. Es sind auch Bananen-Plantagen und Reisfelder den die Ur-Regenwälder des Yunnans mit seinen alten Teebäumen weichen müssen.