Der Tee An Ji Bai Cha wurde bereits vor 900 Jahren in alten Schriften erwähnt, doch erst vor 30 Jahren wurde dieser einzigartige Tee aufs Neue entdeckt. Der große Künstler und Tee-Liebhaber Kaiser Song Hui Zhong (Song Dynastie) schrieb einst ein Buch über Tee und widmete ein ganzes Kapitel den weißen Blättern von „Bai Cha“, ohne jedoch das Herkunftsgebiet zu nennen.
Der berühmte Teemeister Lu Yü wiederum schrieb über die An Ji Teeschatzkammer, ohne jedoch eine Teesorte zu benennen. Es dauerte 900 Jahre bis ein Tee-Forscher in den 80er Jahren auf der Reise durch das An Ji Gebiet zwei ungewöhnliche Teesträucher entdeckte. Im Frühling hatte die Pflanze sehr helle Teeblätter. Bei Temperaturen über 25°C wechselte die Farbe der Teeblätter in gewöhnliches Grün.
Es handelte sich bei diesem ungewöhnlichen Strauch um die Bai Cha Pflanze aus dem An Ji Gebiet. In den nächsten zehn Jahren entstanden im Rahmen eines Zuchtprojekts aus Stecklingen der zwei entdeckten Mutter-Pflanzen tausende Teesträucher. Weitere zehn Jahre waren nötig, um auch die skeptischen Teefarmer von der neuen Teesorte zu überzeugen.
Dass in der Pflanze ein außergewöhnlicher Tee-Schatz stecken könnte, hatten die Forscher bereits früh anhand der besonderen Blattfarbe von heller Jade erkannt, die auf den sehr hohen Gehalt an Aminosäuren zurückzuführen ist.
Auch in Europa können wir diesen Tee nun wieder in der Tasse genießen. Der Aufguss ist einzigartig süßlich im Geschmack und besitzt eine beruhigende Wirkung.
Heute existiert nur noch eine Mutter-Pflanze, deren Alter auf etwa 100 Jahre geschätzt wird.
Der unlängst wiederentdeckte, legendäre Lieblingstee von Kaiser Huizong wird nicht nur für seinen jadeweißen Aufguss verehrt. Zu Frühlingsanfang behutsam geerntet, beglücken die delikaten Blätter mit hohen Dosen der beruhigenden, leicht euphorisierenden Aminosäure L-Theanin. 😀