Masala Chai – ein Klassiker aus Indien

Chai gewinnt in Deutschland immer mehr an Popularität. Ob im Teebeutel, lose oder als Instant-Pulver – es gibt ihn in unzähligen Variationen und Geschmacksvarianten. Auch in vielen Cafés bekommt man ihn mittlerweile angeboten. Dabei wissen nur wenige Fans von diesem neuen deutschen Life-Style Trend, dass Chai der populärste Tee in Indien ist.

Schwarzer Tee wird in Indien immer mit Milch getrunken. Man könnte glauben, es handelt sich um eine englische Gewohnheit, dass seinen Ursprung in der Kolonialzeit hat. Doch ist ihr Ursprung tatsächlich rein indisch. Die Inder bemerkten, das die Gerbstoffe im Schwarzen Tee dem Magen schadeten. Also „vermählten“ sie den Schwarzen Tee mit ihrer guten heißen Milch,  die die Wirkung der Gerbstoffe dämpft. Zudem fügten sie ein paar heimische Gewürze hinzu. Der indische Chai war geboren – ein sehr konzentriertes und würziges, aber am Gaumen sehr mildes Getränk. (mehr …)

Tee für jede Jahreszeit

In China hat der Tee einen sehr hohen Stellenwert, nicht nur als Genussmittel, sondern als auch ein Getränk, das positive Eigenschaften für unsere Gesundheit und unser Körper hat. Laut der traditionellen Chinesischen Medizin gibt es für jede Jahreszeit einen passender Tee, der sehr positiv unsere Lebensenergie, das so genannte „Qi“ beeinflusst.

Das Qi durchdringt alles und manifestiert sich in vielen verschieden Formen. Im menschlichen Körper fließt das Qi auf vielen miteinander verbundenen Bahnen in unterschiedlichen Richtungen. Jeder Körperteil ist damit ausgefüllt und somit beeinflusst ein ungestörter Qi-Fluß die einwandfreie Funktion der inneren Organe, der Organsysteme und damit unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. das Qi reguliert auch unsere Körperwärme und stärkt den Körpertonus.

Im Frühling wirkt zum Beispiel ein Weißer oder Grüner Jasmin Tee oder mit Osmathus Blüten aromatisierter Oolong Tee sanft wärmend und stimulierend auf die Gemütsverfassung und unser Wohlbefinden. Der psychische Zustand wird positiv beeinflusst, Beklemmungszustände werden gelöst und Frühjahrsmüdigkeit wird leichter überwunden. (mehr …)

Welcher Tee zu welchem Essen?

Sushi

In verschiedenen Kulturen ist eine Tasse Tee ein fester Begleiter zur jede Mahlzeit. Ob Frühstück, Brunch, Mittagessen, Abendbrot oder spätes Mahl, es gibt immer einen passenden Tee dazu. Denn der Tee hat die Eigenschaft das Geschmacks- und Geruchsempfinden zu sensibilisieren. Er betont die geschmacklichen Eindrücke und hebt die Feinheiten der Speise hervor. Und viele Gerichte bilden mit dem Tee ein „Paar“.

Aber wie lässt sich das fantastische Potential des Tees mit unseren Speisen kombinieren. Hier sind ein paar einfache Regeln:

Weißer Tee schmeckt allen, die feine, zarte und unverfälschte Aromen mögen. Er ist außerdem sehr einfach zuzubereiten und eignet sich daher auch für hektischere Zeiten im Beruf oder Alltag. Sie haben sehr zarte Aromen und sind hervorragende Begleiter zu milden, nicht zu intensiven sahnigen und zitronigen Speisen, zu hellem Geflügel und Süßwasserfisch sowie zu leichten Desserts aus Mandeln oder Kokosnuss.

Grüne Tees sind sehr vielseitig und passen sich leicht an. Liebhaber der asiatischen Küche und von Fischgerichten finden im Bereich der Grüntees mit Sicherheit mehr als nur eine Lieblingssorte. Grüntee harmoniert mit nicht zu stark gewürzten Speisen: Gemüse, Meeresfische und Meeresfrüchte, Reis und gedämpfte Teigtaschen. Ein japanischer Sencha kombiniert sehr gut mit Zander. Je nach spezifischer Note des Tees – gemähtes Gras, Algen, unreifes Getreide – lässt sich die Abstimmung optimieren.

Der Oolong besitzt von allen Tees vielleicht den größten Reichtum an Geschmacksnuancen und Aromen. Den Geschmack kann man als delikat bezeichnen mit vielen blumigen Nuancen.

Leicht oxidierte Oolongs sind besonders heikel, wenn es um die richtige Kombination geht. Sein blumiges oder fruchtiges Aroma wird von schweren, stark gewürzten Speisen schnell zerstört. Sehr gut lassen sich mit „grünen Oolongs“ Schweinefleisch und gedämpfte Teigtaschen, aber auch Jakobsmuscheln, Scampi und Garnelen vermählen. Stärker fermentierte Oolongs vertragen auch kräftigere Begleiter, selbst Karamelltöne oder Sojasauce.

Schwarze Tees kommen am häufigsten vor und sind einfach zu kombinieren. Am besten passen sie zu zu pikanten Gerichten und zu Braten. Schwarzer Tee liebt Fleisch und Curry. Aber auch zum Dessert, Schokoladen-Speisen oder Konfitüren kann die Kombination mit schwarzem Tee ganz neue Aromen hervorzaubern.

Pu-Erh Tees werden in China traditionell zu fetten Speisen serviert. Sie passen zu allen vollmundigen Speisen, zum Wildfleisch, Ente, geräuchertem Fisch, würzigen getrockneten Wurst und Innereien.

Mit diesen einfachen Regeln können Sie selbst einen Tee passend zu Ihren Mahlzeiten auswählen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Besonderheiten jeder Sorte kennen zu lernen und um herauszufinden, mit welcher Speise sie am besten harmoniert.

Es lohnt sich und bereitet immer wieder einen neuen Genuss.

Das Fest des hellen Lichtes

Am  4. oder  5. April, manchmal auch am 6. April werden in China der Toten gedacht. Das chinesische Qingming-Festival 清明节 fällt auf den 106. Tag nach dem chinesischen Bauernkalender und wird bereits seit über 2.500 Jahren gefeiert. Einerseits werden an diesem Tag der Verstorbenen gedacht, indem man deren Gräber besucht und nur kalte Speisen verzehrt. Andererseits kennzeichnet dieser Tag auch den Frühlingsanfang. Von nun an wird es immer wärmer und es regnet häufiger, was für die Aussaat und die Felder gut ist.

Dieser Tag spielt auch eine bedeutende Rolle in der Welt des chinesischen Tees. Es wird unterschieden, ob die frisch gesprossenen Teeblätter vor dem Qingming Festival oder danach geerntet wurden.

Die Ernte vor dem Qingming Festival wird als Mingqian Tee (明前茶) bezeichnet und ist sehr begehrt unter den Teeliebhabern überall auf der Welt. Die Teepflanzen haben über die Wintermonate erholt, es ist noch sehr kühl und die Teeblätter wachsen sehr langsam. Deshalb ist der Mingqian Tee reicher an Aminosäuren und sein Geschmack sanft und lieblich.

Kurz nach dem Qingming Fest fängt die kleine Regenzeit an. Den Tee, der während dieser Zeit gepflückt und verarbeitet wird, nennt man Yuqian Tee (雨前茶). Die Teeblätter wachsen wesentlich schneller in dieser Zeit. Der Geschmack des fertigen Tees ist sehr frisch und schwer.

Die Tees aus der Mingqian Ernte sind begrenzt und sehr begehrt in China. Kein Wunder, deren Geschmack ist einfach beeindruckend. Bereits kurz nach der Ernte sind die Tees ausverkauft, obwohl sie sündhaft teuer sind. Die meisten Mingqian Tees kommen gar nicht bis nach Europa. Ich bin auch nicht sicher, ob ein europäischer Teetrinker genug Wertschätzung für einen Tee dieser Art hat und bereit ist, die verlangten Preise zu bezahlen.

Heritance Tea Factory

Sieben Stunden waren wir bereits von Colombo in Richtung Nuwara Eliya unterwegs. Die endlosen Teefelder versanken langsam in der Dunkelheit und die kurvenreiche Fahrt wurde immer unerträglicher. Plötzlich bogen wir in eine sehr schmale und holprige Straße ab. Verzweifelt sah ich Sampath an: „Hier kann doch keine Unterkunft sein?“ Sampath antwortete mir ganz ernst: „Zu Teefabriken führen immer schmale Straßen.“

„Übernachten wir heute etwa in einer Teefabrik?“, antwortete ich verwundert, ohne eine Antwort zu erhalten.
Denn kurz darauf sah ich tatsächlich oben auf einem Hügel eine hell beleuchtete Teefabrik. Es wirkte fast so, als ob die Teeproduktion auf allen Ebenen noch im vollen Gange wäre. Die Überraschung war gelungen. Unsere Unterkunft war tatsächlich die ehemalige „Heritance Tea Factory“, die zu einem Vier-Sterne-Hotel umgebaut wurde.

@heritance tea factory

Inmitten der beeindruckenden Teelandschaft und mit Blick auf die nebeligen Berge Nuwara Eliyas, bietet dieses Hotel den ultimativen Aufenthalt im Kolonialstil. Es ist ein starkes, beeindruckendes Gefühl, in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt zu werden, wenn man in diesem Ambiente übernachtet.
Vieles im Hotel und Umgebung ist direkt mit der britischen Kolonialzeit (19. Jahrhundert) verbunden: Das Hotel verfügt noch über eine Miniaturfabrik, aus dem Restaurant kann man einen Eisenbahnwagen betrachten – eine Hommage an das Zeitalter der Dampfzugfahrt.
Die „Heritance Tea Factory“ befindet sich am Rande eines steilen Abhangs in Kandapola, einem ruhigen Dorf in der Nähe von Nuwara Eliya, der höchsten Stadt in Sri Lanka. Die malerische und abgelegene Umgebung ist eine Oase für Gourmets, Naturliebhaber, Romantiker und natürlich für alle Teeliebhaber. Und immer wieder begeistert der spektakuläre Blick über das Tal.
Wenn Du in Sri Lanka bist und eine Teereise planst, kann ich dieses stimmungsvolle Anwesen wärmstens empfehlen. Du erhältst einen echten Einblick in Sri Lankas legendäre Teeindustrie: Auf der nahe gelegenen Heathersett Estate besteht die Möglichkeit eigenen Tee zu zupfen. Besuche die kleine Fabrik, entdecke die Geschichte des Hotels und erkundige die umliegenden Teefelder zu Fuß. Es ist beeindruckend. Leider war mein Aufenthalt hier viel zu kurz. Am nächsten Morgen ging unsere Reise weiter nach Nuwara Eliya.

Eure Natalia

Weitere Informationen unter https://www.heritancehotels.com/teafactory/