Welcher Tee zu welchem Essen?

Sushi

In verschiedenen Kulturen ist eine Tasse Tee ein fester Begleiter zur jede Mahlzeit. Ob Frühstück, Brunch, Mittagessen, Abendbrot oder spätes Mahl, es gibt immer einen passenden Tee dazu. Denn der Tee hat die Eigenschaft das Geschmacks- und Geruchsempfinden zu sensibilisieren. Er betont die geschmacklichen Eindrücke und hebt die Feinheiten der Speise hervor. Und viele Gerichte bilden mit dem Tee ein „Paar“.

Aber wie lässt sich das fantastische Potential des Tees mit unseren Speisen kombinieren. Hier sind ein paar einfache Regeln:

Weißer Tee schmeckt allen, die feine, zarte und unverfälschte Aromen mögen. Er ist außerdem sehr einfach zuzubereiten und eignet sich daher auch für hektischere Zeiten im Beruf oder Alltag. Sie haben sehr zarte Aromen und sind hervorragende Begleiter zu milden, nicht zu intensiven sahnigen und zitronigen Speisen, zu hellem Geflügel und Süßwasserfisch sowie zu leichten Desserts aus Mandeln oder Kokosnuss.

Grüne Tees sind sehr vielseitig und passen sich leicht an. Liebhaber der asiatischen Küche und von Fischgerichten finden im Bereich der Grüntees mit Sicherheit mehr als nur eine Lieblingssorte. Grüntee harmoniert mit nicht zu stark gewürzten Speisen: Gemüse, Meeresfische und Meeresfrüchte, Reis und gedämpfte Teigtaschen. Ein japanischer Sencha kombiniert sehr gut mit Zander. Je nach spezifischer Note des Tees – gemähtes Gras, Algen, unreifes Getreide – lässt sich die Abstimmung optimieren.

Der Oolong besitzt von allen Tees vielleicht den größten Reichtum an Geschmacksnuancen und Aromen. Den Geschmack kann man als delikat bezeichnen mit vielen blumigen Nuancen.

Leicht oxidierte Oolongs sind besonders heikel, wenn es um die richtige Kombination geht. Sein blumiges oder fruchtiges Aroma wird von schweren, stark gewürzten Speisen schnell zerstört. Sehr gut lassen sich mit „grünen Oolongs“ Schweinefleisch und gedämpfte Teigtaschen, aber auch Jakobsmuscheln, Scampi und Garnelen vermählen. Stärker fermentierte Oolongs vertragen auch kräftigere Begleiter, selbst Karamelltöne oder Sojasauce.

Schwarze Tees kommen am häufigsten vor und sind einfach zu kombinieren. Am besten passen sie zu zu pikanten Gerichten und zu Braten. Schwarzer Tee liebt Fleisch und Curry. Aber auch zum Dessert, Schokoladen-Speisen oder Konfitüren kann die Kombination mit schwarzem Tee ganz neue Aromen hervorzaubern.

Pu-Erh Tees werden in China traditionell zu fetten Speisen serviert. Sie passen zu allen vollmundigen Speisen, zum Wildfleisch, Ente, geräuchertem Fisch, würzigen getrockneten Wurst und Innereien.

Mit diesen einfachen Regeln können Sie selbst einen Tee passend zu Ihren Mahlzeiten auswählen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Besonderheiten jeder Sorte kennen zu lernen und um herauszufinden, mit welcher Speise sie am besten harmoniert.

Es lohnt sich und bereitet immer wieder einen neuen Genuss.

Purple Bud – Innovation oder übertriebener Hype?

Weiße, grüne und schwarze Tees sind uns allen mittlerweile wohlbekannt. Aber habt Ihr jemals von Purple Bud Tee gehört? Diese einzigartige Spezialität sorgt in der Teewelt für reichlich Aufruhr, seitdem eine Vielzahl der Teeanbauregionen mit dieser Sorte experimentiert.

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Eine genetische Veränderung ist die Ursache für den erhöhten Anthocyaningehalt, der den Blättern das ungewöhnliche purpurfarbene Aussehen verleiht. Bei dem Anthocyanin handelt es sich um den gleichen Pflanzenfarbstoff, der beispielsweise auch Blaubeeren ihre dunkelblaue Farbe verleiht und die wundervollen Rot- und Orangetöne der Herbstfärbung der Bäume zaubert.

Tee aus purpurnen Teeblättern ist etwas dunkler als herkömmlicher Schwarztee und die aufgebrühte Tasse zeigt einen leichten lila Schimmer.

Studien haben gezeigt, dass sich diese Teepflanzen widerstandsfähig gegen Frost und Trockenheit zeigen. Das sich verändernde Weltklima könnte Purple Bud zu einer echten Alternative gegenüber den anfälligeren älteren Sorten machen. Abgesehen von seinem ungewöhnlichen Aussehen ist Purple Bud keine besondere Teegattung, so dass die Blätter auf verschiedenste Weise verarbeitet werden können. (mehr …)

Tee aus Jingmai

Die Tees aus Jingmai (Yunnan/China) zeichnen sich durch ausgeprägte süßlich-blumige Aromen aus. Der Geschmack ist unverkennbar und sehr feminin. Ich mag diesen leichten spritzigen Geschmack des Tees und die Gegend mit seiner üppigen Natur sehr.

Letztes Jahr haben wir einen Pu Erh Tee in dem Da Zhai Dorf für uns herstellen lassen. Dieses Dorf ist eines der bekanntesten in Jingmai, da eine sehr große Anzahl von über 100 Jahre alten Teebäumen (Gu Shu) in dieser Gegend erhalten geblieben ist. Die Fladen wurde für uns nach unseren Vorgaben produziert und gepresst. Jeder Produktionsschritt: von der Pflückung bis zum Pressen der Fladen, wurde von uns beobachtet. Für euch habe ich hier ein paar Bilder von der Gegend und dem Herstellungsprozess:

Pflückung (mehr …)

Pu Erh Konzentrat

Schon mal von Pu Erh Konzentrat gehört? Ich hab es probiert.

Es soll einer der neuesten Trends in der Pu Erh Produktion sein. Herr Wang Xi Qun von der Cha Ma Si Teefabrik erzählte mir, dass das Vorbild für das Konzentrat Cha Gao, oder Pu Erh Paste ist, die bereits zum ersten Mal in der der Tang-Dynastie hergestellt werden sollte. Die Informationen über diesen seltenen Tee fand man in alten chinesischen Medizin Büchern. Die Pu Erh Paste sollte positiv auf die Verdauung wirken und half schneller nach dem Alkohol Genuss nüchtern zu werden. Das Herstellungsverfahren galt lange als verloren.

Pu Erh Konzentrat

In den 50-er Jahren wurden Teehersteller in Yunnan von der Chinesischen Regierung beauftragt Pu Erh Paste (Cha Gao) für die chinesische Armee im Tibet Einsatz zu produzieren. Es wurde angenommen, dass die Paste die Armee mit den wichtigen Nährstoffen versorgen würde, das knapp in den hohen Bergen Tibets waren. Nach langen tüfteln und experimentieren hat man ein Herstellungsprozess für das Pu Erh Konzentrat entwickelt. (mehr …)

Kautschuk, Bananen und alte Teebäume

Ein Stück tropisches Asien, das Xishuangbanna genannt wird, liegt im tiefen Süden Yunnans zwischen Laos und Burma. Das klangvolle Name hat leider eine sehr einfache Bedeutung: „Zwölf Verwaltungseinheiten“. Was der Name nicht hält, macht die Natur wett. Die immergrüne Gegend ist noch Heimat einiger weniger wilder Tiere, die anderswo ausgestorben sind: Elefanten, Tiger,  Leoparden oder  Pythonschlangen. In den Wäldern findet man wertvolle Edelhölzer wie Mahagoni, Kampfer, Sandelholz.

Leider, wie auch überall auf der Welt, hält die Natur dem unternehmerischen Geist der Menschen nicht stand. Etwa 1.500 km haben wir bereits in der ersten Woche mit dem Auto zurückgelegt: Yiwu, Youle, Nannuo Shan… Unterwegs nicht zu übersehen waren riesige Waldflächen, die sehr geordnet und gleich wirkten: Kautschuk-Plantagen.

Kautschuk Landschaft

Xishuangbanna wird immer weiter abgeholzt, um wirtschaftlich profitableren Kautschuk-Plantagen Platz zu machen.

Nach einem Bericht der Zeitung Business Herald als Folge dieser Entwicklung ist die Waldfläche in dieser Region auf weniger als die Hälfte geschrumpft. Aber nicht nur das Abholzen ist das größte Problem: Großflächige Kautschuk-Monokulturen bedrohen die Artenvielfalt und beeinflussen direkt die Lebensqualität der Menschen. Der Wald kann seiner Funktion in Klimaregulation und Wasserspeicherung nur noch eingeschränkt nachkommen. Hierzu kommt Bodenerosion und eine ausgelaugte Landschaft. (mehr …)

Frage des Alters

Ich wollte in Yunnan unbedingt alte Teebäume sehen. Die Teefarmer führten uns auf schmalen Waldpfaden zu den 300, 600 oder sogar 1000 Jahre alten Bäumen. In der Tat weißt niemand so genau wie alt die Teebäume wirklich sind. Es wird immer nur geschätzt anhand von Stammumfang.

Es sind die Pflanzen der Art Camellia sinensis var Assamica die zu Teebäumen werden.

Assamica Blatt

Assamica Blatt

Es gibt zwei Arten der Teepflanzen:

–          Tee-Busch, Camellia sinensis var sinensis, ist stark verbreitet in China, Taiwan und Japan. Die Blätter sind klein, rund und ergeben einen aromatischen, milden Aufguss. Die Pflanzen können nur bis zu 100 Jahre alt werden.

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